Werkzeug
«Ja, und …»: Konstruktive Dialoge fördern Nein, es ist ein Nashorn!

Je nach persönlichen Erfahrungen und Einstellungen hat jeder einen anderen Blick auf Veränderungen. Diese unterschiedlichen Perspektiven sind ein Schlüssel für konstruktive Lösungen. Die bewusste Anwendung von Sprache fördert die Dialog-Kultur.

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Je nach persönlichen Erfahrungen und Einstellungen hat jeder einen anderen Blick auf Veränderungen. Diese unterschiedlichen Perspektiven sind ein Schlüssel für konstruktive Lösungen. Die bewusste Anwendung von Sprache fördert die Dialog-Kultur.

Was und warum?

Jeder sieht die Welt aus einer anderen Perspektive. In Veränderungsprozessen ist es wichtig, Raum für Dialog zu ermöglichen, in dem verschiedene Meinungen und Erfahrungen Platz haben und sich ergänzen. Das gelingt in der Praxis nicht immer: Du beobachtest vielleicht, dass im Team oder in der Projektgruppe endlose Diskussionen stattfinden und am Schluss kein wirkliches Resultat feststeht. Du merkst, dass die Teilnehmenden manchmal frustriert und genervt sind. Du begegnest vielen «Ja, aber»…“-Diskussionen.

Was kommt am Ende raus?

Die Mitarbeitenden erfahren, wie sie mit unterschiedlichen Meinungen konstruktiv umgehen. Sie erleben, wie wichtig kleine Unterschiede in Formulierungen sind. Und alle spüren den Unterschied zwischen «gegeneinander reden» und «miteinander reden». Die Übung fördert die Co-Kreation, also das gemeinsame Entwickeln neuer Ideen. Sie bringt Menschen mental und körperlich in Bewegung und erzeugt eine lockere Atmosphäre.

Wann macht es Sinn?

Nutze dieses Werkzeug in Veränderungsprozessen, wenn …

  • es verschiedene Lager in einem Team oder Parteien in einer Projektgruppe gibt, die sich bei wichtigen Themen im Veränderungsprozess streiten.
  • sich die Teilnehmenden nichts mehr zu sagen haben, weil sie die endlosen Diskussionen satthaben.
  • sich in einem Meeting die Diskussion verhärtet hat und sie eine Unterbrechung benötigt.
  • Menschen gemeinsam kreativ sein sollen, sich aber gegenseitig im Weg stehen, ohne den genauen Grund dafür zu kennen.

Das Besondere an dieser Übung ist, dass diese die Sprache mit Körperbewegung verbindet. Das ist nachhaltiger und wirksamer, als wenn nur eine der beiden Ebenen angesprochen wird.

Überblick

  • image descriptionTeilnehmende:
    2-20
  • image descriptionDauer:
    45-90 Minuten
  • image descriptionVorbereitung:
    15 Minuten
  • image descriptionNachbereitung:
    keine
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Einen Freund*innen/Kolleg*innen von dem Tool erzählen

Wie geht’s Schritt für Schritt?

01

Zum Experiment einladen Zeige die Karikatur des Elefanten und lade die Teilnehmenden dann zu einem kleinen Experiment ein. Dieses arbeitet mit einem feinen, aber wichtigen Unterschied in der Sprache.

02

«Ja, aber …»-Haltung bewusst machen Du teilst die Anwesenden in Zweiergruppen ein. Die Personen stehen sich gegenüber. Person A erzählt einen beliebigen Sachverhalt. Person B hält sofort mit «ja, aber ...» dagegen und macht dabei mit dem Arm eine «schneidende» Bewegung – wie mit einem Schwert von oben nach unten. A kontert mit «ja, aber …» und der gleichen schneidenden Bewegung. B hält sofort wieder dagegen mit «ja, aber …» und der Bewegung. Beide machen dies für ca. 2 Minuten.

03

«Ja, und …»-Haltung erleben Die gleichen Personen stehen sich wieder gegenüber. Person A erzählt den gleichen Sachverhalt wie eben. Person B sagt: «Ja, und …», ergänzt einen Inhalt und macht dabei eine Bewegung mit beiden Armen, als wollte sie ein grosses Geschenk überreichen. Person A ergänzt mit «ja, und …» und macht die gleiche Geschenk-übergebende Bewegung. Person B ergänzt wieder mit «ja, und…» und der Bewegung. Dies dauert abwechselnd ebenfalls ca. 2 Minuten.

04

Wirkung vergleichen Personen A und B tauschen sich 5 Minuten über die unterschiedliche Wirkung der beiden Situationen aus. Wie war es, ständig das «Ja, aber…» zu hören? Wie erging es beiden bei der «Ja, und…»-Haltung? Worin haben sich die beiden Gespräche unterschieden?

05

Gedächtnisstütze finden Anschliessend bespricht die Gruppe gemeinsam: Wie könnten wir künftig mehr «Ja, und …»-Haltung in unseren Austausch einbringen, damit mehr wirklicher Dialog entsteht? Welche ein bis zwei Gedächtnisstützen helfen uns im Alltag? Welches Signal wollen wir verabreden, wenn jemand in den «Ja, aber…»-Modus fällt?

06

Am Ball bleiben Erinnere die Gruppe bei euren nächsten Terminen an die Übung und eure Abmachungen zur Förderung eines echten Dialogs.

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Was ist noch gut zu wissen?

In der Kommunikation tauschen wir uns immer gleichzeitig auf zwei Ebenen aus: Der Beziehungsebene und der Sachebene. Wenn es gelingt, dem Gegenüber auf der Beziehungsebene zu signalisieren, «du bist ok, wie du bist» und wenn die unterschiedlichen Perspektiven sich nur auf der Sachebene abspielen, finden wir einen konstruktiven Dialog.

Die «Ja, aber ...»-Haltung berührt oft die Beziehungsebene, weshalb das Gegenüber meint, sich rechtfertigen zu müssen. Und sie …

  • wirkt wie eine Mauer, an der Ideen abprallen.
  • signalisiert im Dialog: «Stopp, das passt gar nicht!»
  • wertet Meinungen und Vorschläge ab.
  • setzt eine Idee nicht fort, sondern setzt ihr etwas entgegen.

Die «Ja, und …»-Haltung hingegen signalisiert Akzeptanz auf der Beziehungsebene. Denn sie …

  • verbindet Ideen miteinander.
  • reichert gute Ideen inhaltlich an.
  • schafft eine kreative Atmosphäre.
  • fördert eine andere Art des Zuhörens.
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Was ist in diesem Paket enthalten?

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Arbeitsmaterialien

  • Flipchart, Post-it oder Moderationskarten, Stifte
  • Stoppuhr (Mobiltelefon reicht aus)
  • Video mit Beispiel

Mit wem kann ich mal sprechen?mich austauschen

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